
Ein äusserst Spannender und Lehrreicher Ausbildungsnachmittag
Am vergangenen Samstag 23. März versammelten sich die Mitglieder der First Responder Oberfreiamt im Regional Spital Muri, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu vertiefen. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit Sauerstoff, der Abgabe sowie den damit verbundenen Gefahren, der Wiederholung der CPR (Cardiopulmonary Resuscitation) und der entscheidenden Frage: «Wann Reanimieren und wann Nicht?», wobei auch die Themen Patientenverfügung und Leichenstarre beleuchtet wurden.
Eine der zentralen Kompetenzen für First Responder ist der sichere Umgang mit Sauerstoff. In diesem Rahmen wurden verschiedene Aspekte behandelt, darunter die richtige Handhabung von Sauerstoffflaschen, die Überprüfung der Funktionalität von Sauerstoffmasken und -ventilen sowie die Dosierung und Verabreichung von Sauerstoff an Patienten in Notfallsituationen. Besonderes Augenmerk wurde auf mögliche Gefahren gelegt, die mit der Verwendung von Sauerstoff einhergehen können, wie beispielsweise die Brandgefahr in Verbindung mit brennbaren Materialien.
Zudem nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zum Kennenlernen des Ambulanzfahrzeugs, um das richtige Material schnell zu finden und bereitzustellen, was einen weiteren wichtigen Aspekt für eine effiziente Notfallversorgung darstellt.
Ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung war die Auffrischung der CPR-Techniken. Die Mitglieder konnten die Herz-Lungen-Wiederbelebung auffrischen, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall effektiv handeln können. Diese praktische Übung ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Fertigkeiten zu festigen und ihre Reaktionszeit zu verbessern. In dem Zusammenhang durften wir auch LUCAS kennenlernen. LUCAS ist nicht ein Mitarbeiter, sondern eine Automatisches Thoraxkompressionssystem welches der Rettungsdienst Muri auf seinen Fahrzeugen mitführt.
Ein besonders sensibler Bereich, der während des Ausbildungsnachmittags diskutiert wurde, war die Frage, wann eine Reanimation angebracht ist und wann nicht. Hierbei wurden ethische und rechtliche Aspekte beleuchtet, insbesondere im Zusammenhang mit Patientenverfügungen. Die Mitglieder lernten, die individuellen Wünsche und den mutmaßlichen Willen des Patienten zu respektieren und angemessen zu handeln, wenn eine Reanimation nicht im Einklang mit den medizinischen Richtlinien oder den persönlichen Wünschen des Patienten steht. Die Bedeutung einer klaren und gültigen Patientenverfügung wurde betont, um im Ernstfall eine angemessene Entscheidung treffen zu können.
Des Weiteren wurde die Thematik der Leichenstarre behandelt, um den Mitgliedern ein Verständnis für die postmortalen Veränderungen des Körpers zu vermitteln. Dieses Wissen ist entscheidend, um den Zustand eines Patienten richtig einzuschätzen und eine fundierte Entscheidung über die Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen zu treffen.
Insgesamt war der Ausbildungsnachmittag der First Responder Oberfreiamt im Regional Spital Muri äußerst lehrreich und praxisnah. Die Teilnehmer konnten ihre Kenntnisse in lebensrettenden Maßnahmen vertiefen, ethische und rechtliche Aspekte der Notfallmedizin reflektieren und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Sauerstoff verbessern. Diese Fortbildung trägt dazu bei, dass die First Responder jederzeit optimal auf Notfallsituationen vorbereitet sind und effektive Hilfe leisten können.
Abgeschlossen wurde der Nachmittag mit einem Apéro und Nachtessen im Gasthaus zum weissen Kreuz in Abtwil, wo die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, sich in informeller Atmosphäre auszutauschen und die Ereignisse des Tages Revue passieren zu lassen. Diese Zusammenkunft stärkte nicht nur den Teamgeist innerhalb der First Responder Oberfreiamt, sondern bot auch eine verdiente Pause nach einem intensiven Ausbildungsnachmittag.
